Über den Zustand des Hofes bis in die 1950er Jahre hinein liegen keine Quellen vor. Bekannt ist aber, dass eine mächtige Kastanie mitten im Hof stand, die 1958 im Zuge des Baus des Rückgebäudes gefällt wurde. Der Baum war so groß und stand so nah am Seitenbau, dass manche Buben in der unmittelbaren Nachkriegszeit der Verlockung nicht widerstehen konnten, und vom Wohnungsfenster in oberen Stockwerken hinüber auf die Äste sprangen oder kletterten.
Mit dem Bau des Rückgebäudes wurde der Hof ganz im Zeitgeist pflegeleicht und autogerecht gestaltet, um Stellplätze zu schaffen.
Mit dem Einzug des Sohnes Georg des Hauseigentümers und seiner Frau Gundula änderte sich ab 1979 die Auffassung über die Funktion des Hofes. Behutsam wurden zunächst Randbereiche "entteert" und wieder als begrünte Ränder hergerichtet. Sie dienten die v. a. auch als Pflanzgrundlage für Wilden Wein und für Efeu um die Betonwände zu den westlichen Nachbarn zu begrünen.
Frei gewordene KfZ-Stellplätze wurden nicht wieder vermietet, so dass schließlich vor dem Seitengebäude eine ansehnliche Sitz- und Pflanzfläche entstand. Ein Mieter brachte aus Norditalien zwei klimarobuste Weinstöcke mit, die seither den Sitzbereich natürlich überdachen.
Eine Linde, eine Weide und eine Pappel vom Innenhof der TU München bilden seither ein Baumtriumvirat und haben die ehedem solitäre Birke im Nachbaranwesen wuchsmäßig schon lange überholt und sorgen für ein angenehmes Sommerklima.
Nachdem sich seither die Asphaltoberfläche des Innenhofes immer mehr auflöste und die stark gewachsene Zahl von Fahrrädern eine Lösung verlangt, wurde 2021 nach den Plänen der Landschaftsarchitektin Gabriele von Andrian der Innenhof umfassend saniert und begrünt. Leider konnten die Pappel und die Weide nicht erhalten werden, aber die Linde.
Dabei wurde die Anwesensentwässerung weitgehend auf lokale Versickerung umgestellt und vom städtischen Kanalsystem abgetrennt (Planung Dipl.-Ing. Marika Löwe).
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |